Gestaltungskriterien
Eine Lauttabelle ist ein Arbeitsmittel, das den Schriftspracherwerb für Kinder deutlich vereinfacht.
Es gibt inzwischen eine Vielzahl von Anlaut- und Lauttabellen, die sich in ihrer Konzeption voneinander unterscheiden.
Folgende Kriterien waren uns wichtig:
- Die Tabelle ist optisch klar in Vokale und Umlaute (links), Konsonanten und Konsonantenfolgen (Mitte), Binnen- und Endlaute (rechts) gegliedert.
- Die Tabelle repräsentiert alle Laute (genauer: Phoneme) unserer Sprache, damit jedes Wort umfassend analysiert werden kann.
Da es häufige Phoneme gibt, die nie im Anlaut stehen (z.B. die Auslaute von Rose oder Bank), haben wir eine Lauttabelle und keine Anlauttabelle konzipiert. - Bei der Repräsentation der Phoneme haben wir uns auf die Basisgrapheme beschränkt. Das sind die Grapheme, die mit deutlichem Abstand als häufigste Schreibung für ein Phonem auftreten (z.B. die Buchstaben F/f beim Laut /f/). Die selteneren Orthographeme (z.B. die Buchstaben V/v und Ph/ph beim Laut /f/) haben wir nicht berücksichtigt, weil sie die Kinder unnötig verwirren.
Später, wenn die Kinder lautgetreu schreiben können und die Lauttabelle nicht mehr benötigen, müssen dann nur noch die Orthographeme als Ausnahmeschreibungen gelernt werden (z.B.: Vater wird mit V geschrieben). - Große und kleine Buchstaben sind optisch klar voneinander zu unterscheiden.
- Kurze Vokale sind mit einem Punkt gekennzeichnet, lange mit einem Strich.
- Klangähnliche Phoneme (z.B. /t/ und /d/) sind räumlich nah zueinander angeordnet (gegenüber), um das Auffinden des passenden Phonems zu erleichtern. Ständige Übung schult die Unterscheidungsfähigkeit.
Die Gefahr der Ranschburgschen Hemmung besteht hierbei nicht. - Besondere lautanalytische Schwierigkeiten und Fehler sind ausgeschlossen (z.B. /k/ wie Krokodil oder /ie/ wie Igel).
- Die Gefahr der Verwechslung von Phonem und Buchstabennamen (z.B. /k/ wie Kamel oder /h/ wie Hase) wird durch die Auswahl geeigneter Lautbilder (z.B. Koffer oder Hose) minimiert.